Volleyball-Regionalliga: Revanche geglückt!

Tiebreak-Sieg gegen Frankfurt.

Am vergangenen Sonntag kam es in der Dillinger Straße zum Aufeinandertreffen zweier Tabellennachbarn. Dabei wollte der TVL den Vier-Punkte-Rückstand auf Eintracht Frankfurt verkürzen und sich für die 2:3-Hinspielniederlage revanchieren. Unter der Woche hatte es im Training schlecht ausgesehen. Fast die komplette Mannschaft fehlte wegen Klausur- bzw. Klassenarbeitsvorbereitungen, Krankheit, Verletzung und Urlaub. Aber rechtzeitig zum Spielbeginn waren alle wieder an Bord, so dass Trainer Philipp Betz einschließlich der beiden Nachwuchstalente Sophia Ewen und Kim Kirchner zum ersten Mal in dieser Saison zwölf Spielerinnen aufbieten konnte.

 

 

Alle da – aber nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. So sah es leider im ersten Satz aus. Eine extrem hohe Eigenfehlerquote beim TVL, viele Abstimmungsprobleme – Frankfurt hatte leichtes Spiel. Die Zwischenstände von 7:16, 8:18 und10:22 sprechen eine deutliche Sprache. Der Satz endete, nach einer zu späten Leistungssteigerung in der Schlussphase, mit 16:25 dann doch noch einigermaßen glimflich.

 

 

Im zweiten Satz standen die Gastgeberinnen besser. Aber nach ausgeglichener Anfangsphase konnte der Tabellenfünfte sich mit cleverer Spielweise und stabiler Abwehrarbeit erneut deutlich absetzen. Trotz eines klaren Rückstandes steckte die Truppe von Philipp Betz jedoch nicht auf. Es folgte ein Paradebeispiel für das, was mit Kampfgeist und unbedingtem Siegeswillen möglich ist. Obwohl Frankfurt bis zu diesem Zeitpunkt klar Chef im Ring, und in allen Belangen überlegen war, schlug der TVL zurück und kam mit frenetischer Unterstützung des Publikums wieder ins Spiel. Mit jedem Punktgewinn wuchs auf saarländischer Seite das Selbstvertrauen, auf hessischer Seite die Verunsicherung. So wurde aus einem 12:18 ein 21:21, und schließlich gelang mit 25:22 der Satzausgleich!

 

 

War das schon der Wendepunkt? Offensichtlich nicht. Auch im dritten Durchgang mussten unsere Mädels zunächst einem Rückstand hinterher laufen. Frankfurt wirkte nach wie vor stabiler, Lebach musste eine unverändert hohe Fehlerquote mit Einsatzbereitschaft kompensieren. Aber diesmal ließ man den Gegner nicht davonziehen. Und mit zunehmender Spieldauer hatten die Gäste der Kampfkraft des TVL und dem Trommelfeuer von den Rängen immer weniger entgegen zu setzen. Beim 16:16 gelang ihnen letztmalig der Ausgleich. Danach zogen unsere Damen ihr Spiel durch, und entschieden den Satz am Ende klar mit 25:19 für sich.

 

 

Damit schien Frankfurt weichgeklopft. Der vierte Durchgang war von Anbeginn in Lebacher Hand. Endlich fand die Mannschaft ihren Rhythmus und begann, auch spielerische Glanzpunkte zu setzen. Bei den Gästen auf der anderen Seite war die Sicherheit aus den ersten Sätzen dahin; von der Tribüne aus meinte man deutliche Zeichen von Resignation bei Spielerinnen und Trainer wahrzunehmen. 20:11 für den TVL, drei Punkte nur noch Formsache. Aber weit gefehlt! Zwei Unkonzentriertheiten reichten aus, um die gerade erst gewonnene Souveränität und Sicherheit wegzublasen. Von einer Sekunde zur nächsten war die Eintracht wieder da. Und nun lief´s umgekehrt. Frankfurt punktete, während bei unserem Team gravierende Abstimmungsprobleme in der Abwehr mit völliger Mutlosigkeit im Angriff abwechselten. Statt Kampf nur noch Krampf. Bei 22:23 ging Frankfurt zum ersten Mal in diesem Satz in Führung. Zwar gelang dem TVL noch einmal der Ausgleich, aber es passte ins Bild, dass in dieser entscheidenden Phase der eigene Aufschlag nicht übers Netz gebracht werden konnte. Wie schon vergangene Woche in Kassel, präsentierte man dem Gegner den Satzball auf dem Silbertablett, und musste mit 23:25 den Satzausgleich hinnehmen.

 

 

Wie geht man mit einem solchen Nackenschlag um? Man hält zusammen, man krempelt die Ärmel hoch, man zeigt die Zähne! Obwohl der Beginn des Tiebreaks auf beiden Seiten von übergroßer Nervosität geprägt war, wurde doch schnell klar, wer dieses Match mehr gewinnen wollte. Die Lebacherinnen pushten sich gegenseitig nach vorne, die Tribüne stand wie eine Wand hinter dem Team. Lebach machte das Spiel und die Punkte gegen sichtlich beeindruckte Frankfurterinnen. Bei 9:5 wurden die Seiten gewechselt, bei 15:9 war alles vorbei! 3:2 für den TV Lebach!

 

 

Sicher, man kann dem dritten Punkt nachtrauern, den man im vierten Satz schon fast in der Tasche hatte. Sicher, man kann sich über zwei verlorene Punkte in Kassel ärgern. Aber andererseits war der zweite Satz gegen Frankfurt eigentlich schon verloren, die Mannschaft hat einen tollen Fight geliefert, und wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir aus den Spielen in Kassel und gegen Frankfurt drei Punkte einfahren würden, wären wir sicher zufrieden gewesen. Diese drei Punkte sind enorm wichtig im Kampf um den Klassenerhalt, zumal angesichts der Siege von Freisen und Wehlheiden am vergangenen Wochenende.

 

 

Herzlichen Glückwunsch also, und danke wieder einmal für einen großen Kampf in der Großsporthalle an Philipp Betz, Nathalie Dier, Sophia Ewen, Ellen Fassbender, Sophia Heinrich, Julia Hofmann, Kim Kirchner, Rebecca Klein, Linda Kutsch, Anita Nawrat, Anna Wilhelm, Svenja Zapp, Alica Zimmer und natürlich an die besten Fans der Liga.

 

 

Am kommenden Sonntag, den 16.02.2014 geht’s gleich weiter, um 15:00 Uhr mit dem nächsten Heimspiel, diesmal gegen den Tabellendritten SSC Bad Vilbel. Die Mädels werden diese Aufgabe mit Lockerheit und Selbstbewusstsein angehen.

 

 

Übrigens: schaut Euch auf unserer website mal die Heim-Tabelle an. In eigener Halle war bisher nur Bad Vilbel stärker als der TVL! Also: am Sonntag wird wirklich jeder gebraucht. Wir haben einen Heim-Nymbus zu verteidigen!

 

 

(FHE)