Volleyball: Erfolgreiche Südwestmeisterschaften!

U16 und U20 erreichen Podestplatzierungen

Am vergangenen Wochenende wurden die Südwestdeutschen Meisterschaften der Altersklassen U 16 und U 20 ausgetragen.

Den Auftakt machten am Samstag im hessischen Kriftel die U-16-Mädels.

Das Team des TVL erwischte gegen den TuS Kriftel einen Bilderbuchstart. Platzierte und wuchtige Angaben und eine umsichtige Annahme bildeten die Basis für ein druckvolles Angriffsspiel dem die Gastgeberinnen nichts entgegenzusetzen hatten. Sozusagen im Handumdrehen stand es 18:9. Na bitte, das erste Match ist schon gewonnen - so müssen wohl einige Spielerinnen gedacht haben, und so kann man sich täuschen! Erst schlichen sich kleine Nachlässigkeiten in das Spiel der Saarländerinnen ein, dann riss der Faden komplett, und plötzlich lag man mit 19:22 hinten! Es gelang nicht mehr, den Schalter umzulegen. Was noch wenige Minuten zuvor mit Leichtigkeit und Souveränität gelungen war, wollte nicht mehr gelingen. Aber immerhin stimmte weiterhin der kämpferische Einsatz. Und was man eigentlich nicht mehr erwarten konnte: den Hessinnen ging auf der Zielgeraden doch noch die Luft aus, Lebach bekam noch einmal eine Chance und brachte schließlich seinen dritten Satzball zum 26:24 im gegnerischen Feld unter.

In der Hoffnung auf Besserung nahm der TVL für den zweiten Satz eine taktische Umstellung vor. Ein Schuss, der leider nach hinten los ging. Der Krifteler Trainer, der sich anhand von Videoaufzeichnungen der SWM U 18 akribisch auf Lebach vorbereitet hatte (er kannte alle Lebacher Spielerinnen mit Vornamen!), erkannte sofort die Schwachstelle in der gegnerischen Aufstellung, und sein Team schlug daraus Kapital und uns die Bälle um die Ohren. 6:18 – Lebach schien unterzugehen, ja war eigentlich schon gar nicht mehr zu sehen. Aber wie immer, so stimmte auch in Kriftel die Moral, und mit der Rückkehr zur Anfangs-Aufstellung wendete sich auch hier wieder das Blatt. Die Mädchen von Trainerin Marion Schwinn starteten eine furiose Aufholjagd, wehrten bei 22:24 zwei Satzbälle ab, und hatten nach dem 6:18-Rückstand bei 25:24 plötzlich selbst Matchball! Aber es passte zu diesem kuriosen Spiel, dass diesmal der TVL den Sack nicht zumachen konnte. Kriftel zog den Kopf aus der Schlinge und glich mit 27:25 zum 1:1 aus.

Genug Drama für ein ganzes Turnier! Der Tiebreak sah eine Lebacher Mannschaft aus einem Guss, die keine Gefangenen mehr machte. Mit 15:6 wurde der bereits vorentscheidende Sieg gegen den stärksten Gruppengegner perfekt gemacht.

Im zweiten Vorrundenspiel gegen Bingen-Büdesheim kam Lebach zu einem leichten 2:0, wobei nach dem 25:7 im ersten Satz, im zweiten Durchgang auch die jüngeren Spielerinnen ihre Einsatzzeiten bekamen. Mit diesem Erfolg war der wichtige Gruppensieg erreicht, mit dem man im Halbfinale den Top-Favoriten Wiesbaden vermeiden konnte.

Stattdessen kam es zur Neu-Auflage des Saarlandmeisterschaftsfinales gegen den TV Holz. Auch in diesem Spiel konnte es zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel darüber geben, wer als Sieger vom Feld gehen würde. Der TVL bot erneut eine geschlossene Mannschaftsleistung und zog mit einem ungefährdeten 25:16 und 25:19 ins Endspiel ein und qualifizierte sich damit für die Deutsche Meisterschaft!

Im Finale wartete dann mit dem Bundesliganachwuchs des VC Wiesbaden der erwartet schwere Brocken. Der TVL hatte nicht wirklich eine Sieg-Chance, zog sich beim 17:25 und 22:25 aber mehr als achtbar aus der Affäre.

Wir gratulieren dem VC Wiesbaden zur verdienten Meisterschaft. Lebach hat mit einer bemerkenswert homogenen Mannschaftsleistung ebenso verdient den Vize-Titel errungen. Elena Ewen, Katharina Hanke, Helena Heinrich, Jana Jochum, Anna Kallenborn (derzeit verletzt), Kim Kirchner, Samira Lawson-Body, Tilly Michaely, Lea Schmitt, Marion Schwinn, Elena Weishaar, und Emily Zapp freuen sich auf die Deutschen Meisterschaften am 24. / 25.05.2014 in Dresden.

Herzlichen Glückwunsch!!

Am Sonntag folgten in Namborn die Titelkämpfe der U-20. Hier kam es gleich im ersten Spiel zu einem Classico der vergangenen Jahre zwischen dem TVL und dem TV Biedenkopf, der seit dieser Saison mit dem TV Wetter kooperiert. Diese Begegnung ließ sich in der Vergangenheit immer auf eine Kurzformel bringen: auf der einen Seite mit den beiden Jugend-Nationalspielerinnen Constanze Bienek und Sarah Schneider zwei überragende Einzel-Spielerinnen; auf der anderen Seite das ausgeglichen besetzte und seit Jahren eingespielte Team des TVL. Leider musste Lebach, wie schon im Vorjahr, bei der Turniervorbereitung einige Abstriche machen, weil einige Spielerinnen wegen Abitur, andere wegen des Studiums beim Training kürzer treten mussten. Umso erfreulicher, dass das Team von Philipp Betz dennoch gut ins Turnier fand, und dass insbesondere Anika Krämer, die seit einem Jahr nicht mehr mit der Mannschaft trainiert, vom ersten Ballwechsel an so im Spiel war, als wäre sie nie weg gewesen. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Match. Lebach überzeugte mit hervorragender Annahme (hier ein besonderes Lob an unsere U-16-Spielerin Elena Weishaar, die als Libero durchspielte und während des gesamten Turniers der Stabilitätsfaktor in der Abwehr war), mit variablem und technisch sauberem Zuspiel, und mit durchschlagskräftigen Angriffen. Es wäre Vieles machbar gewesen, wenn – ja wenn da nicht die Aufschläge gewesen wären (und natürlich immer mal wieder unwiderstehliche Einzelaktionen vor allem von Constanze Bienek). So aber stand man nach acht verschlagenen Angaben im ersten (22:25), und sieben Nieten im zweiten Satz (21:25) leider mit leeren Händen da. Sehr schade. Mit einer konstanteren Aufschlagleistung wäre mehr möglich gewesen. Und um das vorweg zu nehmen: daran sollte sich leider an diesem Tag nichts mehr ändern. Was möglich gewesen wäre, hatte zuvor Stadecken-Elsheim gezeigt, in dem sie Biedenkopf / Wetter überraschend mit 2:1 bezwungen hatten. Dieses Ergebnis bedeutete gleichzeitig für den TVL, dass im abschließenden Gruppenspiel nur noch ein glattes 2:0 ins  Halbfinale führen würde.

Und diese Aufgabe behielten unsere Mädels fest im Blick. Gegen den Rheinlandpfalz-Meister fand Lebach noch besser zusammen und baute die guten Ansätze aus dem ersten Spiel weiter aus (kultivierte aber auch weiterhin die Rohrkrepierer von der Aufschlaglinie). Anders als Biedenkopf konnte Stadecken auf der anderen Seite keine überragenden Individualistinnen in die Waagschale werfen. So fuhren die Saarländerinen mit 25:18 und 25:20 sicher und verdient das erforderliche 2:0 ein.

Im Halbfinale musste man sich mit dem VC Wiesbaden auseinandersetzen. Auch hier wieder das gleiche Bild. Eine geschlossene Mannschaftsvorstellung und eine starke spielerische Leistung des TVL. Lebach lag bis zum 22:19 vorne. Am Ende fehlten wieder drei Pünktchen zum Satzgewinn. Und dabei hatte man dem Gegner wieder acht Punkte durch vergeigte Aufschläge hinterher geworfen.

Zu Beginn des zweiten Satzes schwächelte die Annahme zum einzigen Mal. Der VCW zog sofort auf 1:6 davon. Danach fehlte bei unserem Team vielleicht auch ein bisschen der Glaube, und so schaukelte Wiesbaden das Ding mit 19:25 nach Hause.

Es blieb noch das ungeliebte Spiel um Platz drei gegen den SSC Freisen. Hier hatte der TVL nach der schwachen Vorstellung im Saarlandmeisterschafts-Finale noch etwas gut zu machen. Trainer Betz traf eine mutige Entscheidung, gönnte in beiden Sätzen jeweils zwei, phasenweise sogar vier Stammspielerinnen eine verdiente Pause, und gab den Nachwuchsspielerinnen zusätzliche Einsatzzeiten. So gelang es, die Revanche-Gedanken der arrivierten mit dem Ehrgeiz der jüngeren Spielerinnen zu kombinieren. War es das, oder etwas Anderes? Egal, jedenfalls lief es diesmal wieder richtig herum. Der TVL spielte, Freisen konnte allenfalls reagieren. Mit 25:21 und 25:20 wurde die alte Hackordnung wieder hergestellt.

Es bleibt noch nachzutragen, dass der VC Wiesbaden auch hier das Maß aller Dinge blieb und im Endspiel zu einem leichten 2:0 über Biedenkopf kam. Herzliche Glückwünsche an den VCW. Vor allem aber herzliche Glückwünsche an Sophia Ewen, Katharina Hanke, Helena Heinrich, Sophia Heinrich, Anika Krämer, Linda Kutsch, Sophie Strässer, Anna Wilhelm, Elena Weishaar, Svenja Zapp, Alica Zimmer, sowie die Betreuer Philipp Betz und Anita Nawrat zu einem respektablen dritten Platz!

(FHE)