Volleyball: Erfolgreiche Deutsche Meisterschaft!

Jetzt der ausführliche Bericht!!

Am vergangenen Wochenende reisten unsere U-16-Mädels zur DM nach Dippoldiswalde bei Dresden. Damit war der TV Lebach nach einjähriger Unterbrechung wieder bei einer deutschen Meisterschaft vertreten (und zum sage und schreibe 18. Mal seit 2000 in verschiedenen Altersklassen!). Dies allein ist für das Team von Marion Schwinn bereits als toller Erfolg zu bewerten. Aber es sollte noch besser kommen.

Zum Auftakt des Turniers stand man dem Südost-Meister TSV Eiselfing  gegenüber. Unsere Spielerinnen waren sofort auf Betriebstemperatur und setzten dem druckvollen Angriffsspiel der Bayern eine konzentrierte und kampfstarke Abwehrarbeit entgegen. So konnte der erste Durchgang gegen einen bärenstarken Kontrahenten bis zum 19:19 offen gehalten werden. Leider setzte sich dann die geballte Offensivkraft des TSV durch, und der erste Satz ging mit 21:25 verloren. Kampfkraft und gute Angaben allein reichten in Satz 2 gegen einen immer besser ins Spiel kommenden Gegner nicht mehr. 13:25 war das Endresultat. Unsere Mädchen wären über die deutliche Niederlage sicher etwas weniger enttäuscht gewesen, hätten sie zu diesem Zeitpunkt schon gewusst, dass sie gerade gegen den kommenden deutschen Vize-Meister den Kürzeren gezogen hatten. 

So aber ging man mit erkennbarer Verunsicherung ins zweite Match gegen den Volleyball-Regionalkader Paderborn, der im Regionalverband West immerhin den Bundesliganachwuchs des USC Münster auf Rang 2 verwiesen hatte. Die ersten vier Angaben wurden allesamt verschlagen, und so konnte es nicht verwundern, dass man von Beginn an  einem klaren Rückstand hinterherlaufen musste. 15:25 hieß es am Ende des ersten Satzes. Im zweiten Durchgang stabilisierte sich das Lebacher Spiel unter der unermüdlichen Anleitung von Marion Schwinn. Starke Angaben und eine solide Annahme waren die Grundlage für geordneten Spielaufbau und mit viel Übersicht vorgetragene Angriffe. Auch die Tatsache, dass das Schiedsgericht beim Paderborner Zuspiel nicht die Maßstäbe anlegte, die auf einer deutschen Meisterschaft eigentlich gelten müssen, brachte den TVL nur kurz außer Tritt. So wurde mit 25:22 der verdiente Ausgleich eingefahren. Im Tiebreak kehrte jedoch leider die Verunsicherung aus dem ersten Satz zurück. Wieder kamen die Angaben nicht, schnell stand es 0:3 und 1:5. Bei 3:8 wurden die Seiten gewechselt. Nach einer Auszeit konnten wir zwar auf 8:11 verkürzen. Aber der Hoffnungsfunke war schnell wieder erloschen und Paderborn besiegelte mit 9:15 das 1:2, und damit die zweite Niederlage für den TVL. 

Nach dieser vermeidbaren Schlappe gegen einen athletisch starken, aber technisch limitierten Gegner standen die Saarländerinnen vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen  den VC Stuttgart mit dem Rücken zur Wand. Die Mannschaft zeigte die erforderliche Reaktion, rückte noch enger zusammen, und kam nach geschlossener Darbietung zu einem ungefährdeten 25:16 im ersten Satz. Aber warum ging es so nicht weiter? Ein paar Wackler und Unkonzentriertheiten genügten, und schon hatte man die bis dahin harmlosen Schwäbinnen wieder ins Spiel, und sich selbst mit 21:25 um den zweiten Satz gebracht.  Erneut musste der Tiebreak entscheiden. Hier zeigte der TVL wieder das Gesicht aus dem ersten Durchgang und ließ dem Bundesliganachwuchs beim 15:5 keine Chance. 

Dieser Sieg reichte zu Platz 3 zum Gruppenabschluss, und damit zum Erreichen des Überkreuzspiels um den Einzug ins Viertelfinale. Hier wartete mit dem SC Potsdam ein scheinbar übermächtiger Gegner. Aber man wächst an seinen Aufgaben, und so steigerten sich unsere Damen erneut. Nach einer kurzen Abtastphase nahmen sie das Heft in die Hand, und  fuhren mit viel Spielwitz und unermüdlicher Kampfbereitschaft ein unerwartet klares 25:16 ein!  Und diesmal folgte kein Einbruch. Auch im zweiten Satz lieferte der TVL einen Kampf auf Augenhöhe. Beim Spielstand von 23:22 waren wir nur noch zwei Punkte von  der Sensation entfernt! Aber Potsdam stellte seine Klasse unter Beweis, drehte den Spieß noch um und konnte mit 23:25 ausgleichen. War damit dem TVL der Zahn gezogen? Keineswegs! Stattdessen legten die Mädels von Marion Schwinn noch einen zu. Es entwickelte sich eine hochdramatische Partie, bei der trotz der inzwischen vorgerückten Stunde, beide Mannschaften verbissen um jeden Ball kämpften. Nie betrug der Abstand mehr als einen Punkt, bis – ja bis der Favorit den entscheidenden Ball zum 13:15 in unserem Feld versenkte! So knapp am Viertelfinale vorbei! Mit etwas Enttäuschung, aber auch mit Stolz über die gezeigte Leistung (Potsdam wurde am Ende Dritter!), fuhr die Mannschaft ins Quartier. 

Am nächsten Morgen traf unsere Truppe auf den SV Mauerstetten. Die Nacht scheint kurz gewesen zu sein. Die Mädchen mussten im ersten Satz noch ein wenig Schlaf nachholen. Mauerstetten fing derweil schon mal an. Der Wecker des TVL klingelte erst bei 8:17, ein bisschen spät, um noch was zu reissen. Als die Lebacherinnen sich den Sand aus den Augen gerieben hatten, stand auf der Tafel 20:25 geschrieben! Auch am Beginn des nächsten Satzes waren die Gelenke noch etwas steif, aber ab dem 6:4 wurden die Saarländerinnen munter, knüpften wieder an die Leistung vom Vortag an, und sorgten  mit 25:9 und 15:9 für ganz klare Verhältnisse. Mit diesem Sieg gehörte man bereits zu den besten zehn Mannschaften in Deutschland! 

Das abschließende Spiel um Platz 9 gegen den Schweriner SC,  der  vor dem Turnier sicher höhere Ziele angepeilt hatte, war die Zugabe. Und auch hier galt: je stärker der Gegner, desto mehr Biss zeigt unser Nachwuchs. Am Ende eines langen Turniers wurde die Müdigkeit durch den Stolz und das Selbstvertrauen, die aus dem guten bisherigen Abschneiden erwachsen waren, weggeblasen. Unser Team zeigte im sechsten Spiel eine nochmalige Leistungssteigerung. Auch als der erste Satz nach einer Serie von unwiderstehlichen Schweriner Angriffsbällen mit 18:25 abgegeben werden musste, steckten die Lebacherinnen nicht auf.  Selbst als es im zweiten Satz zunächst genauso weiterzugehen schien, gab es keinen Gedanken an klein beigeben. Bis zum 3:8 gab sich Schwerin nicht die geringste Blöße. Aber niemand kann auf Dauer das 100-%-Niveau halten, und 90 % waren an diesem Tag gegen den TVL nicht genug. Sobald die Norddeutschen sich die ersten kleinen Unkonzentriertheiten erlaubten, war Lebach am Drücker. Die Schweriner Annahme bekam mehr und mehr Probleme mit den erneut starken, natürlich auch riskanten,  Lebacher Aufschlägen, und konnte die eigenen Angreiferinnen nicht mehr in Position bringen. So erreichte die Schwinn-Truppe mit 25:22 im sechsten Turnierspiel zum fünften Mal den Tiebreak! Hier setzte sich dann aber schlussendlich die  individuelle Stärke der Schwerinerinnen gegen die mannschaftliche Geschlossenheit des TVL mit 15:8 durch. 

Die Mannschaft von Trainerin Marion Schwinn war top vorbereitet und hat sich als geschlossene Einheit präsentiert. Sie hat praktisch über den gesamten Turnierverlauf an ihrer oberen Leistungsgrenze gespielt, und nachgewiesen, dass sie mit den besten Teams in Deutschland mithalten kann. Mit dem 10. Platz wurden die selbst gesteckten Erwartungen klar übertroffen. Herzliche Glückwünsche an die Spielerinnen Sophia Ewen, Katharina Hanke, Helena Heinrich, Jana Jochum, Anna Kallenborn, Kim Kirchner, Samira Lawson-Body, Tilly Michaely, Lea Schmitt, Elena Weishaar und Emely Zapp. Herzliche Glückwünsche an Trainerin Marion Schwinn, die in ihre lange Kette von DM-Erfolgen eine weitere Perle einreihen kann.

Danke an die Fern-Busfahrer Thomas und Charles, und an Physio Christian. Danke an die Verantwortlichen des  Dresdner SC für ein perfekt organisiertes Turnier. 

Es bleibt noch nachzutragen, dass der VC Wiesbaden neuer deutscher Meister wurde. Herzliche Glückwünsche dazu an den VCW! 

(FHE)